Die Altmühl beim Schloss Prunn

Über den Altmühlauen

Von Riedenburg zur Burg Prunn


11. Juni 2020 • Autor: bra.


Übersicht

Dieser Bericht beschreibt unsere Wanderung im Altmühltal zwischen Riedenburg und der Burg Prunn. Nach einer kurzen Runde durch die Innenstadt von Riedenburg folgen wir der Altmühl bis zur sogenannten »Klamm« bei Einthal. Nachdem wir dort den Fluss überquert haben, steigen wir zur Burg Prunn empor und genießen den herrlichen Blick über das Tal. Dann kehren wir über die Ortschaft Prunn wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Schwierigkeit: T2GPS-Route: DownloadWanderkarte: Kompass 178

Ein Stadtbummel zum Auftakt

Unsere Wanderung startet am Wanderparkplatz in Riedenburg (360m). Es hängen tiefe Wolken herab, aber noch ist es trocken. Wir gehen zunächst hinüber zum beschaulichen Marktplatz, drehen eine kleine Runde in der noch verschlafenen Stadt, und folgen dann der Straße An der Altmühl, von der wir den bezaubernden Fluss bestaunen können. Das Schloss Rosenburg und die Burgruinen Tachenstein und Rabenstein wachen über der Stadt — Zeugen einer anderen Zeit und beschaulich anzusehen.

Die Stadt Riedenburg im Altmühltal.

Das malerische Städtchen Riedenburg ist der Ausgangspunkt unserer heutigen Tour.

Der Weg führt uns um den kleinen Stadtweiher herum und schließlich nochmal hinein in die Stadt, die mit ihren farbigen Häusern einen schönen Gegensatz zum grauen Himmel bildet. Wir schlängeln uns ein paar kleinere Straßen nach oben und werden dabei Zeuge, wie eine Wespe eine Libelle attackiert und als Mahlzeit mit nach Hause nimmt.

Wilde Wälder und Steinzeithöhlen

Nachdem wir in den Postkellerweg eingebogen sind, zweigt nach ungefähr 200 Metern der Weg nach rechts in den Wald ein und die Beschilderung des Jurasteigs — beziehungsweise des Altmühltal-Panoramaweges — ist zu sehen. Sogleich ändert sich die Stimmung. Die hohen Bäume und ein paar mit Moos überwucherte Felsen geben uns das Gefühl, weit weg von jeglicher Zivilisation zu sein. Wir gehen weiter leicht hinauf und können bald linkerhand einen schönen Panoramablick auf Riedenburg und das Altmühltal werfen — eben jene Zivilisation, die vor ein paar Metern noch so weit weg schien.

Wir wandern einige Zeit durch den grünen Wald, auf schmalen Wegen, bevor das Gelände etwas felsiger wird. Schließlich kommt der erste Höhepunkt der Tour: ein paar kleine Höhlen, »Klammhöhlen« genannt, in denen menschliche Überreste und Werkzeuge aus der Steinzeit gefunden wurden. Wir klettern hinein und erkunden ein wenig die dunklen Räumlichkeiten. Es lässt sich erahnen, wie das Leben unserer Vorfahren in diesen Wäldern vor nicht allzu langer Zeit gewesen sein mag — hier, nur ein paar hundert Höhenmeter über dem Fluss, aber in sicherlich unwegsamerem Gelände.

Die Klammhöhlen bei Riedenburg im Altmühltal.

Die geschichtsträchtigen Klammhöhlen laden zu einer Erkundung ein.

Die Klamm

Nach dieser kurzen Zeitreise setzen wir unseren Weg fort und kommen zur »Klamm« — ein künstlich angelegter Felsenweg, der steil nach oben führt und rechts und links mit großen moosüberwachsenen Steinen gespickt ist. In einem von ihnen ist der Erbauer der Klamm verewigt: der »Klarviertörfler Rohrmüller, Gründer dieler Anlagen, 1869«. Erst später fällt mir auf, dass diese altdeutsche Schrift wohl eher dem »Revierförster Rohrmüller, Gründer dieser Anlagen, 1869« gewidmet ist. Naja, kann ja mal passieren.

Wir folgen einer Treppe bis nach oben und kommen zum nächsten Höhepunkt: dem Aussichtsfelsen (470m), wo wir einen ersten Blick auf die gegenüberliegende Burg Prunn (427m) und die Altmühlauen erhaschen können. Wir nehmen eine kleine Essenspause ein und genießen die Aussicht.

Die Klamm bei Riedenburg im Altmühltal.

Über steinige Stufen steigen wir die sogenannte »Klamm« hinauf.

Das »Genießen« ist jedoch leider nicht so einfach. Mittlerweile hat es nämlich angefangen zu nieseln. Und so brechen wir bald wieder auf, um den Schutz des Waldes zu nutzen.

Ein nasser Weg führt uns jetzt in Serpentinen durch den Wald hinunter, wobei uns einige Wanderer entgegenkommen. Wir müssen uns etwas konzentrieren, um auf dem feuchten Grund nicht auszurutschen.

Bildergalerie: Von Riedenburg zur Burg Prunn

Seitenwechsel bei Einthal

Als wir aus dem Wald heraustreten, bietet sich uns ein wahrhaft zauberhafter Anblick: auf dem bewaldeten Höhenkamm die Burg und direkt vor uns die kleine Marienkapelle mit einem saftig grünen Weizenfeld, das im Winde glitzert. Am Rand des Ackers wiederum lauern ein paar Mohnblumen auf die bald kommende Sonne und geben dem Bild einen weiteren Kontrast. Traumhaft!

Der Blick von Einthal auf die Marienkapelle und die Burg Prunn.

Hinter der idyllisch gelegenen Marienkapelle thront die Burg Prunn über dem Altmühltal.

Wir gehen an der Kapelle vorbei, durchqueren das Dorf Einthal (351m), und überqueren die Brücke über die Altmühl, von der wir noch einen Blick zurück auf den Main-Donau-Kanal werfen. Nun führt der Weg nach links Richtung Nußhausen (353m). Hier hätten wir den Aufstieg fast nicht gefunden: eine kleine rechterhand liegende Treppe, die eher wie ein Zugang zu den umliegenden Häusern interpretiert werden kann, führt teilweise steil bergauf zur Burg Prunn — zunächst durch den Wald am Burgfelsen vorbei, bis wir auf eine Straße treffen, der wir nach rechts nach oben folgen.

Besuch der Burg Prunn

Oben angekommen, genießen wir die Aussicht. Ein großer Burggraben ziert die historische Burg, und der Blick auf die Altmühl und zurück auf Riedenburg beeindruckt nicht nur aus landschaftlicher Sicht. Wow, sind wir schon weit gegangen! Normalerweise ist auch ein Blick in die Burg lohnenswert. Wir entscheiden uns aber schweren Herzens aufgrund der Corona-Situation nicht hineinzugehen, sondern umrunden diese nur. Dabei treffen wir eine einsame Wanderin, mit der wir uns austauschen. Sie erzählt uns, in den letzten zehn Tagen bei regnerischem Wetter den Jurasteig gemacht zu haben und sich heute auf der letzten Etappe zu befinden. Respekt! Das könnte man sich auch mal vornehmen!

Die Burg Prunn bei Riedenburg im Altmühltal.

Die erstmals 1037 erwähnte Burg Prunn kann auf eine belebte Geschichte zurückblicken.

Feld- und Wiesenwege

Nach dem Gespräch treten wir den Rückweg an. Er führt nun an der entgegengesetzten Altmühlseite entlang zurück. Wir gehen zunächst bergab, bis wir jenseits des Flusses unseren Herweg ausmachen können. Die Route zweigt von der Straße nach rechts ab in einen Buchenwald hinein. Nun gehen wir einen einfachen Wanderweg über dem weiterhin schönen Altmühltal entlang. Die Wolken klaren nun etwas auf und auch die Sonne kommt hin und wieder hervor.

Nachdem wir den Riedenburger Ortsteil Prunn (369m) durchquert haben, führt uns ein Wanderpfad entlang einiger Felder und Wiesen durch einiges Gestrüpp in Richtung Riedenburg. Die Wanderung ist jetzt eher ein Feldwegmarsch. Wir kommen zu Emmerthal, wo wir kurz einer Forststraße nach rechts folgen, jedoch gleich nach 50 Metern einem Wanderpfad nach links folgen und einen kleinen Hang hinaufgehen, der zum Waldrand führt. Eine dort aufgestellte Bank lässt uns erweichen, und so machen wir nochmals eine kleine Pause. Dann gehen wir im Wald, nahe den Feldern, entlang, wobei wir wunderschöne Blicke auf Riedenburg und die umgebende Natur genießen.

Felder und Wiesen im Altmühltal bei Prunn.

Über eine schöne Feld- und Wiesenlandschaft kehren wir zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Bald haben wir es geschafft. Kurz vor Riedenburg gelangen wir zu einem Wanderparkplatz, an dem wir die Hauptstraße zunächst überqueren und dann einem eher unscheinbaren Feldweg folgen. Erst nach einer Schranke wird der Weg breiter und gibt einen beeindruckenden Ausblick auf Riedenburg preis. Wir wandern nun oberhalb der letzten Häuserreihe entlang — mit traumhaftem Blick auf Schloss Rosenburg und die Burgruinen Tachenstein und Rabenstein. Die Wolken haben sich nun noch weiter zurückgezogen und die Stadt erscheint noch farbenfroher.

Zurück in Riedenburg

Der Jachenhausener Weg führt uns schließlich bergab in die Stadt. Wir gelangen zur Bogenbrücke. Hier herrscht hektisches Treiben, ein paar Boote treten ihre ruhige Fahrt nach Kelheim an. Am Ufer sehen wir die typischen alten, farbigen und hübschen Gebäude des Stadtzentrums. Wir überqueren die Altmühl und kommen zurück zum Marktplatz. Nachdem wir die Rucksäcke im Auto abgelegt haben, schlendern wir nochmals durch die Stadt und genießen ein Eis und einen Kaffee an der Flusspromenade bei nunmehr leicht sonnigem Wetter.

Blick auf die Straßen von Riedenburg im Altmühltal.

Schon bald liegt uns Riedenburg mit seinen Schlössern und Burgruinen wieder zu Füßen.

Tagesausklang

Als wir die Heimfahrt antreten, lichten sich die letzten Wolken und die Sonne taucht die Landschaft in ein gleißendes Licht. Wir entscheiden uns deshalb, noch eine kleine Pause in Kelheim einzulegen. Hier genießen wir unser Mittagessen beim Blick auf die Freiheitshalle, die wir im Vorjahr erwandert haben. Nach diesem entspannten Ausklang der Tour fahren wir frohen Mutes nach Hause.

StationenDistanzDifferenzZeit
Riedenburg
→ Klamm +5,1 km195 m ↑ 85 m ↓+1h 20m
→ Einthal +0,8 km 0 m ↑119 m ↓+0h 30m
→ Nußhausen +0,6 km 7 m ↑ 5 m ↓+0h 10m
→ Burg Prunn +0,7 km 74 m ↑ 0 m ↓+0h 15m
→ Prunn +1,5 km 35 m ↑ 93 m ↓+0h 45m
→ Riedenburg +4,2 km 71 m ↑ 80 m ↓+1h 10m
Gesamt 12,9 km382 m ↑382 m ↓ 4h 10m