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Ein neuer Tag, eine neue Bucht

Die Cala Sisine


05. Mai 2016 • Autor: bra.


Übersicht

Dieser Bericht beschreibt die Wanderung zur Cala Sisine, einer abgelegenen Bucht im Osten Sardiniens. Von einem namenlosen Parkplatz im Tal des Riu Codula Sisine, nördlich von Golgo, folge ich dem ausgetrockneten Flussbett hinab bis zur Cala Sisine. Nachdem ich dort einen kleinen Felsvorsprung erklommen habe, der mir einen herrlichen Blick über die Bucht erlaubt, kehre ich über dieselbe Route wieder zurück zu meinem Wagen.

Schwierigkeit: T3GPS-Route: DownloadWanderkarte: Kompass 2498

Der zweite Streich

Sardinien im Zeitraffer
(In Kooperation mit APTP)

Statt in die rauen Gebirgszüge zieht es mich bei meinem Kurzurlaub auf Sardinien vorwiegend an die sanften Küsten. Nachdem ich gerade eben von einer herrlichen Nacht an der Cala Goloritzè zurückgekehrt bin, steht mit der Cala Sisine (0m) gleich die nächste Bucht auf meinem Programm. Auch sie befindet sich im Nationalpark Golf von Orosei und Gennargentu, der sich an der Ostküste der Mittelmeerinsel entlangzieht.

Abenteuerliche Anfahrt

Vom Ristorante Golgo — dem Dreh- und Angelpunkt meiner Touren — biege ich diesmal nach Norden auf die geteerte Straße ab. Diese geht aber leider schon bald in eine wilde Schotterpiste über, die grob dem Riu Codula Sisine folgt, und fortan muss ich vorsichtig weiterfahren. Bei schlechtem Wetter ist diese Route definitiv nicht zu empfehlen. Ein paar Wildschweine, die sich in einem Schlammloch suhlen, beäugen mich misstrauisch, als ich die Piste hinabgebrettert komme. Als ich jedoch aussteige, ist ihr Interesse schnell verflogen...

Wildscheine auf Sardinien.

Ein paar Wildschweine suhlen sich in einem Schlammloch am Wegesrand.

Nach zirka 30 Minuten komme ich an einem kleinen, von Bäumen gesäumten Parkplatz (50m) an. Für mich und meinen Mietwagen ist hier Ende Gelände. Der weitere Weg zur Cala Sisine (0m) muss durch das ausgetrocknete Flussbett des Riu Codula Sisine zu Fuß zurückgelegt werden.

Die Bucht zu Füßen

Der Weg selbst ist kaum der Rede wert, und bereits nach etwas mehr als einer halben Stunde komme ich am Strand von Cala Sisine (0m) an. Hier gibt es reichlich Sand und blaues Wasser und im Gegensatz zur Cala Goloritzè kaum Felsen am Strand. Nur die Bucht selbst wird auf zwei Seiten von aufragenden und mit Bäumen bewachsenen Felsformationen eingerahmt.

Die Cala Sisine im Osten Sardiniens.

Türkisblaues Wasser und reichlich Sand hat die Cala Sisine zu bieten.

Da mir zu viele Touristen am Strand liegen, klettere ich ein wenig auf der linkerhand liegenden Seite nach oben. Ein Felsvorsprung schreit gerade danach, bestiegen zu werden. Nach einer aufregenden Kraxelei, bei der ich meinen schweren Rucksack auf halbem Wege zurücklassen muss, gelange ich auf den Felsen und kann endlich die Aussicht bestaunen. Hinter mir sehe ich den Eingang in das Tal, aus dem ich gekommen bin, groß und bewaldet. Vor mir liegt ein türkisblauer Traumstrand, mit glasklarem Wasser, so dass sich die Schatten der Boote am Meeresgrund spiegeln. Und ich? Ich sitze allein abseits des Trubels in luftigen Höhen. So muss es sein!

Die Schlucht des Riu Codula Sisine.

Von meiner Warte habe ich auch den Aufstiegsweg im Blick.

Ein zwiespältiger Abschied

Nach einer gemütlichen Pause klettere ich zurück, sammele meinen Rucksack auf, und mache mich auf den Rückweg zum Auto. Vom Parkplatz (50m) aus geht es dann über die wilde Schotterpiste wieder zurück nach Golgo — nicht ohne einen folgenschweren Aufsetzer auf der gerölligen Piste, der mich 70 Euro kosten wird. Nachdem ich vom nahegelegenen Bergdorf Baunei aus den Sonnenuntergang beobachtet habe, entscheide ich mich zurück zum Capo Ferrato fahren, um dort die letzte Nacht meines Urlaubs zu verbringen, ehe es zurück zum Flughafen von Cagliari geht. Es soll sich ob der erzielten Timelapse-Sequenzen und der ruhigen traumhaften Nacht als richtige Entscheidung herausstellen.

Ein Sonnenuntergang über Baunei.

Von Baunei aus beobachte ich einen herrlichen Sonnenuntergang.

StationenDistanzDifferenzZeit
Golgo
→ Cala Sisine +3,6 km 9 m ↑ 59 m ↓+0h 35m
→ Golgo +3,6 km 59 m ↑ 9 m ↓+0h 45m
Gesamt 7,2 km 68 m ↑ 68 m ↓ 1h 20m