Wir haben mehrere Berichte zum Wank (1780m) in den Bayerischen Voralpen:
Wir haben mehrere Berichte zur Zugspitze (2962m) im Wetterstein:
Übersicht
Dieser Bericht beschreibt die Besteigung von vier Gipfeln und zwei weiteren Aussichtspunkten in den Walchenseebergen. Unsere Wanderung beginnt am Bahnhof von Eschenlohe und führt uns zunächst von Süden hinauf auf den Osterfeuerkopf. Von dort folgen wir dem Kamm über die Eckleiten und den Ölrain zum Höhepunkt der Tour: der Besteigung des Hirschberg. Anschließend steigen wir hinab zur Wankwiese und wenden uns dem Buchrain sowie dem Rauheck zu. Nachdem auch diese beiden Erhebungen erklommen wurden, steigen wir in nordwestlicher Richtung hinab nach Ohlstadt.
Schwierigkeit: T2 • GPS-Route: Download • Wanderkarte: Kompass 06
Bereits am Bahnhof Eschenlohe (640m) haben wir einen schönen Blick auf die Berge. So erkennen wir die Hohe Kisten (1922m) und den Simetsberg (1840m). Wir überqueren die Schienen, folgen der Murnauer Straße bis zu einer dicken Eiche. Dort biegen wir auf einen schmalen Wiesenpfad ein, an dessen Ende wir am Ufer der Loisach stehen. Wir marschieren flussaufwärts bis zu einer markanten Brücke und überqueren den Fluss. Ab hier ist der Weg zum Osterfeuerkopf (1368m) ausgeschrieben. Wir folgen der Beschilderung.
Der Kamm des Osterfeuerkopf baut sich jenseits der Loisach auf.
Nach 30 Minuten führt uns der Weg weg von der Teerstraße auf einen breiten Waldweg. Hier geht es steil hinauf und wir entledigen uns unserer Jacken – bereits schweißüberströmt. Nach wenigen Minuten wird der Weg schmäler und führt uns nun – zu unserem Glück – in Serpentinen bergauf. Nun können wir die Wanderung genießen. In der Ferne hören wir die Hirschlaine plätschern, ab und zu lichtet sich der Wald und gibt den Blick auf unsere weiteren Ziele – den Ölrain (1542m) und den Hirschberg (1659m) – frei und in einer Kehre können wir auch einen tollen Blick in den Hanselgraben, eine tiefe Rinne, werfen.
Ein schweißtreibender Aufstieg bringt uns flott dem Osterfeuerkopf näher.
Osterfeuerkopf | |
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Land | Deutschland |
Gebirge | Bayerische Voralpen |
Kamm | Walchenseeberge |
Höhe | 1368 m |
Koordinaten | 47°36′14″N, 11°12′54″E |
Eine Stunde und 50 Minuten nach Abmarsch vom Bahnhof stehen wir schließlich vor dem Kreuz des Osterfeuerkopf (1368m). Dort bietet sich uns ein erster toller Blick ins Alpenvorland, auf das Ettaler Manndl (1633m), den Großen (1542m) und den Kleinen Aufacker (1533m) und das Hintere Hörnle (1548m). Wir machen eine längere Pause.
Vom Gipfel des Osterfeuerkopf werfen wir einen Blick hinab ins Loisachtal.
Eckleiten | |
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Land | Deutschland |
Gebirge | Bayerische Voralpen |
Kamm | Walchenseeberge |
Höhe | 1435 m |
Koordinaten | 47°36′21″N, 11°13′10″E |
Wir folgen danach dem Pfad hinter dem Kreuz des Osterfeuerkopf (1368m) – hier ist etwas Vorsicht geboten – und erreichen kurze Zeit später über allerlei Wurzelwerk die Eckleiten (1435m). Diese befindet sich oberhalb der Pfaffenwände und bietet einen ebenso imposanten Ausblick wie zuvor der Osterfeuerkopf. Ein Kreuz gibt es aber nicht und auch ansonsten ist der Gipfel kaum als solcher erkennbar.
Ölrain | |
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Land | Deutschland |
Gebirge | Bayerische Voralpen |
Kamm | Walchenseeberge |
Höhe | 1542 m |
Koordinaten | 47°36′24″N, 11°14′33″E |
Wir halten uns hier gar nicht lange auf und wandern von der Eckleiten (1435m) über den Kamm gen Ölrain (1542m). Zu Beginn senkt sich der Weg leicht, steigt nach kurzer Zeit aber wieder an. Zahlreiche Wildwechsel und andere ausgetretene Pfade gestalten die Wegfindung schwierig. Die sehr seltenen Markierungen nützen hier nichts, wir müssen uns unseren Weg suchen. Daher folgen wir immer der Steigung. Nach kurzer Zeit lichtet sich der Wald und wir spazieren eine Wiese hinauf zum Ölrain. Ein Weg ist hier nicht mehr zu erkennen, dafür zahlreiche Hinterlassenschaften von Schafen. Der Gipfel selbst hat kein Kreuz und – sofern man nicht an Bäumen interessiert ist – auch keine Aussicht.
Vom Ölrain ist der Aufstiegsweg zum Hirschberg schon zu erkennen.
Hirschberg | |
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Land | Deutschland |
Gebirge | Bayerische Voralpen |
Kamm | Walchenseeberge |
Höhe | 1659 m |
Koordinaten | 47°36′04″N, 11°14′32″E |
Von diesem unangenehmen Gipfel steigen wir schnell wieder ab. Ursprünglich würde der Weg erst nach Osten führen und dann zum Hirschberg (1659m) abzweigen. Aufgrund der zahlreichen Wildwechsel ist dieser Weg aber nicht erkennbar und so steigen wir einfach geradewegs nach Süden über die Wiese ab. Von hier erkennen wir auch den Aufstiegsweg auf den Hirschberg sehr gut, der in einer Schneise zwischen den Bäumen nach oben verläuft. Der Abstieg über die Wiese ist nicht schwer und nach wenigen Minuten treffen wir wieder auf den richtigen Weg. Wir lassen unsere Rucksäcke versteckt liegen und machen uns an den steilen Aufstieg. Über ausgetretene und schlammige Pfade erreichen wir den Gipfel nach einer halben Stunde. Auf einer Bank am Kreuz rasten wir.
Über eine grasige Flanke steigen wir zum Gipfelkreuz des Hirschberg empor.
Da hier oben das Gipfelbuch fehlt – ein Behälter dafür ist aber vorhanden – hinterlassen wir unser erstes OC-Gipfelbuch am Hirschberg (1659m). Sollte es einmal gefüllt sein, bitten wir um Benachrichtigung. Anschließend genießen wir den Blick auf die uns umgebenden Berge: Wir erkennen im Osten den Heimgarten (1790m), den Herzogstand (1731m), den Martinskopf (1675m) und den Fahrenbergkogel (1627m), im Süden den Simetsberg (1840m) und die Zugspitze (2962m) und im Norden unsere weiteren Ziele Buchrain (1456m) und Rauheck (1590m). Sehenswert!
Hinter der unscheinbaren Kuppe des Ölrain breitet sich das flache Alpenvorland aus.
Der Abstieg vom Hirschberg (1659m) geht zügig und nach zwanzig Minuten schultern wir unsere Rucksäcke wieder und machen uns auf den Weg zum Buchrain (1456m), der den nächsten Kamm westlich abgrenzt. Wir kommen am Predigtstuhl, einem kleinen, seltsamerweise benannten Hügel, vorbei und treffen anschließend auf den vom Ölrain (1542m) kommenden und hier wieder zu erkennenden Weg. Diesem Weg folgen wir nun und landen schließlich auf der saftigen Wankwiese. Diese überqueren wir und treffen dabei auf ein paar Schafe, die ängstlich flüchten. Westlich von uns erhebt sich der Wank (1403m), eine kleine Erhebung, die aber nicht der Rede wert ist – anders als der Wank (1780m) in Garmisch-Partenkirchen – und die wir daher wortwörtlich links liegen lassen. Nach der Wiese erreichen wir eine Forststraße.
Zügig überqueren wir die Wankwiese, auf der ein paar Schafe grasen.
Buchrain | |
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Land | Deutschland |
Gebirge | Bayerische Voralpen |
Kamm | Walchenseeberge |
Höhe | 1456 m |
Koordinaten | 47°36′52″N, 11°14′39″E |
Hier ist das Rauheck (1590m) bereits angeschrieben und dieser Weg führt über den Buchrain (1456m). Also folgen wir ihm. Vorbei an der unbewirtschafteten Wankhütte erreichen wir das Kreuz und somit den Buchrain. Dies ist lediglich ein toller Aussichtspunkt am westlichsten Punkt des Kamms. Wir genießen kurz den bereits häufig auf dieser Tour gesehenen Blick ins Alpenvorland und machen uns schließlich wieder auf den Weg.
Rauheck | |
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Land | Deutschland |
Gebirge | Bayerische Voralpen |
Kamm | Walchenseeberge |
Höhe | 1590 m |
Koordinaten | 47°36′48″N, 11°15′48″E |
Vom Buchrain (1456m) folgen wir dem Weg, der immer am Kamm entlangführt. An zahlreichen Schafen vorbei queren wir einen weiteren schönen Aussichtspunkt samt Kreuz (1535m) ziemlich zentral des Kamms und erreichen nach einer halben Stunde schließlich das Rauheck (1590m). Dort rasten wir kurz, werfen einen Blick auf den nahen Heimgarten (1790m), der über einen Grat erreichbar wäre, sowie auf den Großen Illing (1313m) im Norden und machen uns dann auch gleich auf zum Abstieg.
Das Rauheck stellt den letzten Gipfel unserer Tour dar.
Dazu folgen wir erst dem Grat gen Heimgarten (1790m), ehe wir nach kurzer Zeit links abbiegen. Hier ist Aufmerksamkeit gefordert, denn der Weg ist nicht angeschrieben, einzig ein versteckter gelber Pfeil weist darauf hin.
Die ersten Meter sind wahnsinnig steil und wir müssen häufig die Hände benutzen. Eine Seilversicherung hilft beim Abstieg. Nach dieser Stelle ist der Weg zwar noch steinig, aber nicht mehr sehr steil. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir die teilweise bewirtschaftete Bärenfleck-Hütte (1266m) und von dort folgen wir dem idyllischen, einfachen und schönen Weg entlang der Flüsse Schwarzraingraben und Kaltwasserlaine bis ins Tal. Nach sieben Stunden und 21 Minuten erreichen wir den Ohlstädter Bahnhof (665m) und beenden die Tour.
Da die Tour nicht am Startpunkt endet, sondern man von Eschenlohe nach Ohlstadt wandert, ist diese Wanderung am besten mit dem Zug anzufahren. Wanderer sollten reichlich zu Trinken im Gepäck haben, denn mit knappen sechs Stunden Gehzeit ist die Tour recht lang und eine Einkehrmöglichkeit gibt es nicht. Der Weg von Ohlstadt nach oben ist sehr langatmig und wegen des Heimgartens auch stark touristisch erschlossen, weswegen eine umgekehrte Variante der Tour von unserer Seite nicht empfohlen wird. Beste Jahreszeit für diese Tour ist im Herbst oder im Frühling.
Stationen | Distanz | Differenz | Zeit | |
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Eschenlohe | ||||
→ Osterfeuerkopf ✝ | +4,9 km | 730 m ↑ | 2 m ↓ | +1h 50m |
→ Eckleiten ✝ | +0,6 km | 67 m ↑ | 0 m ↓ | +0h 20m |
→ Ölrain ✝ | +1,7 km | 141 m ↑ | 34 m ↓ | +0h 30m |
→ Hirschberg ✝ | +1,2 km | 180 m ↑ | 63 m ↓ | +0h 30m |
→ Buchrain ✝ | +2,2 km | 85 m ↑ | 288 m ↓ | +0h 45m |
→ Rauheck ✝ | +1,5 km | 136 m ↑ | 2 m ↓ | +0h 25m |
→ Ohlstadt | +6,5 km | 1 m ↑ | 926 m ↓ | +1h 35m |
Gesamt | 18,6 km | 1340 m ↑ | 1315 m ↓ | 5h 55m |